Was sollte die Deregulierung des Strommarktes bringen?
So sollte es funktionieren: Deregulierung ist die Dezentralisierung
des Strommarktes ohne Monopol mit dem Ergebnis, dass ein Wettbewerb der
Anbieter entsteht und somit die Strompreise sinken. Dies war die
Vorstellung der Politiker, die damit dem Staat jegliche Mitsprache
entzog. Seitdem kann jeder Verbraucher den Stromanbieter frei wählen.
Doch es kam völlig anders: Entgegen aller Prognosen haben sich die vier
größten Stromanbieter den gesamten Strommarkt aufgeteilt und die Preise
immer wieder in die Höhe getrieben.
Trotz der ständigen Preiserhöhungen der vier großen Stromkonzerne haben
sich gerade mal fünf Prozent der Bundesbürger für einen neuen,
billigeren Stromanbieter entschieden. Dahinter steckte die Befürchtung
der Kunden, dass man plötzlich ohne Strom sein könnte. Dass diese
Befürchtung unbegründet ist, geht aus der Verpflichtung hervor, dass der
regionale Stromversorger verpflichtet ist, eine konstante
Stromversorgung zu garantieren – auch wenn der neue Stromanbieter vom
Markt verschwinden sollte.